Sprache und Kultur

D ie Verbindung zwischen Sprache und Literatur ist unmittelbar und selbstverständlich: in lyrischen Werken, in Prosatexten oder auch im Theater ist die Sprache das wesentliche Medium für die Vermittlung kultureller Inhalte und wird häufig selbst zum Gegenstand künstlerischer Verarbeitung.

Das Verhältnis zwischen Sprache und Musik und Sprache und Tanz ist auf den ersten Blick nicht so offenkundig, und dennoch bestehen zwischen diesen Bereichen durchaus interessante Verknüpfungen. Begriffe wie Rhythmus oder Melodie, die wir eigentlich mit Musik und Tanz assoziieren, haben einen festen Platz in der linguistischen Terminologie. Wir beobachten, dass die Rhythmen einzelner Sprachen ganz unterschiedlich ausfallen und sich Sprachen hinsichtlich der Frage, welche Bedeutung Tonhöhenverläufe in ihnen jeweils haben, ganz enorm voneinander unterscheiden. Sowohl für die Beschreibung sprachlicher Strukturen als auch für Musikstücke oder Tänze gibt es eigene, symbolische Notationsformen. Bildende Kunst, Musik und Tanz können – ähnlich, wie die menschliche Sprache – auch als „Trägermedien“ für die Vermittlung von Information gesehen werden.

All diesen Bereichen ist zudem gemein, dass sie nicht nur zentrale Kulturgüter der jeweiligen Sprechergemeinden, aus denen sie stammen, darstellen. Sie sind auch Kernstücke der menschlichen Kultur an sich. Sprache, Kunst, Tanz und Musik gehören somit zu den universalen, spezifisch menschlichen Eigenschaften und es erstaunt nicht, dass diese Bereiche in der neueren Kognitionswissenschaft häufig gemeinsam untersucht werden.

Donnerstag, 17. September 2009, 20:08 | Radioweser.tv - 92,5 UKW

Performance: JunkFoodRadio - HipHop

Sprachen der Welt im Rap

Rapmusik in den Sprachen der Welt. Wie klingt eigentlich polnischer, jiddischer oder türkischer Rap? Zur Muttersprache des Raps (dem Englischen) haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Sprachen gesellt. Zu den „etablierten“ Rap-Sprachen wie Französisch, Deutsch und Spanisch, stellen wir auch Künstler vor, die auf Afrikaans, Dänisch, Patois, Niederländisch und Italienisch rappen

Anmeldung: Nähere Information über Junkfood oder Radio Weser TV


Proben: Jeweils Samstags, 15:16–16:00 | Tanzschule Renz, Bornstraße 63/64

Veranstalter: Tanzschule Renz

Das Tanzprojekt Swadesh

Hier sind Bewegung, Rhythmus und Wörter aus Swadesh-Listen verschiedener Sprachen zu einer wunderbaren Choreografie vereinigt. Wir werden sehen, wie sich Bewegungen in Chamorro, Swahili oder Estnisch begleiten und gegen seitig inspirieren. Erleben Sie es am eigenen Körper. Die Erarbeitung der Choreografie ist offen für alle. Auch bei der Vorführung am 04.10.2009 in der Tanzschule Renz ist das Publikum Teil der Performance.

Medienberichte:


Freitag, 18. September 2009, 18:30 | Kapitelraum 8, St. Petri Dom

Performance: Institut Ramon Llull | Sílvia Comes

Konzert mit Sílvia Comes

Die Katalanin Sílvia Comes ist eine vielseitige Künstlerin: sie ist Sängerin, Komponistin, Guitarristin und Liedermacherin und singt auf Katalanisch und Spanisch. Sie hat mit großen Musikern wie Lluís Llach, Pedro Guerra und Jackson Browne zusammengearbeitet und mit ihrer Musik bei Theaterstücken, Dichterlesungen und Performances mitgewirkt. Ihr neuestes Soloalbum wurde Anfang des Jahres live aufgenommen. Nun wird sie in Bremen ihre schönsten Lieder präsentieren.

Ein kleiner Vorgeschmack: Silvia Comes "calle"

Gebühr: Eintritt frei


Samstag, 19. September 2009, 18:00–20:00 | Übersee-Museum/Lichthof

Performance: Didik Nini Thowok

Tanzperformance / Workshop Körpersprache

Didik Nini Thowok: Transgender Tanzperformance aus Java, Bali und Sulawesi / Indonesien (Flyer).

Rollenwechsel zwischen männlichen und weiblichen Akteuren oder Tänzern (Transgender) in künstlerischen Darstellungen existiert in Indonesien innerhalb bestimmter ethnischer Gruppen seit Jahrhunderten – mit eigener Form, aber meistens mit derselben Idee. Didik Nini Thowok ist in Indonesien einer der bekanntesten und gefragtesten multi-talentierten Künstler – Performance-Künstler.

Gebühr: 15 €

Anmeldung: Anmeldung über Tel. 0421-16038-171 (Frau Rosenthal)


Dienstag, 22. September 2009, 20:00 | Übersee-Museum Bremen

Performance: Chor der Universitätsmusik Bremen | Susanne Gläß

Chorkonzert

Chor der Universität Bremen und der University of Namibia - Foto Wolfgang EverdingDer Chor der Universität Bremen (Leitung: Universitätsmusikdirektorin Dr. Susanne Gläß) war im September 2008 als Gast des Chores der University of Namibia 17 Tage in Namibia und hat sich dort ein Repertoire an afrikanischen Liedern erarbeitet. Einen Schwerpunkt des Chorkonzertes bilden die Lieder in den verschiedenen namibischen und südafrikanischen Sprachen. Das Konzert findet am im Rahmen des Afrikatages im Übersee-Museum statt.


Freitag, 25. September 2009, 18:30 | Kulturzentrum Schlachthof, Kesselhalle

Performance: Ballettschule "Tanz im Theater" | Carolin Böse-Krings

body.language.danced

Körpersprache ist eine ganz besondere Sprache: sie wird selten gelehrt oder gelernt, aber von allen Menschen gesprochen; sie setzt sich über die Grenzen von Kulturen hin weg und ist trotzdem nicht unabhängig von ihnen; sie beeinflusst unser Bild von anderen Menschen nachhaltig und wird dennoch selten bewusst wahr genommen oder im Laufe unseres Lebens planvoll entwickelt.

Ballettschule Tanz im Theater body.language.danced, das Tanztheaterstück von Carolin Böse-Krings, Diplompädagogin für künstlerischen Tanz und Choreografin, zeigt mit den Mitteln des Tanzes die schier unerschöpflichen Möglichkeiten, wie Körper sprechen können.

80 Menschen aus Bremen im Alter von 5 bis 80 Jahren tanzen normal und verrückt, verhalten und entfesselt, nach denklich und schrill. Sie zeigen aber auch, dass Körper „Fremdsprachen“ sprechen können, die die Körper der Zuschauer vielleicht noch nie benutzt haben …

Gebühr: Erwachsene €11, Kinder & Erm. €8

Anmeldung: Eintrittskarten sind ab September an der Kasse des Schlachthofs erhältlich.

Medienberichte:


Samstag, 26. September 2009, 18:30 | Tanzschule Renz, Bornstraße 63/64  fällt aus

Veranstalter: Tanzschule Renz

Der Ball der Sprachen

Ein Treffpunkt aller Festivalteilnehmer und Bremer Interessierten zur Halbzeit des Festivals. Hier tankt jeder wieder Energie für weitere Festivaltage und neue Bekanntschaften können gepflegt werden. Es gibt ein leckeres Büfett mit Bremer Spezialitäten und das Tanzparkett ist freigegeben zu internationaler Tanzmusik. Wenn die Feierlaune anhält, steht einem langen gemütlichen Abend nichts im Wege.

Gebühr: € 21,50 pro Person (inklusive Büfett)

Anmeldung: Anmeldung über die Website der Tanzschule Renz oder per Email


Mittwoch, 30. September 2009, 19:00 | Übersee-Museum Bremen

Performance: Institut für allgemeine und angewandte Sprachwissenschaft (IAAS) | Mario Di Leo

Mediterraneo

Eine musikalische Kreuzfahrt

Das Meer ist für die italienische Kultur von zentraler Bedeutung. Alle großen Liedermacher und Sänger haben es besungen.

Mario Di Leo lädt sein Publikum zu einer musikalischen Kreuzfahrt ein. Er präsentiert Stücke voller Heiterkeit und Sehnsucht, die die jahrtausendealte Beziehung der Italiener zu ihrem Mittelmeer als Lebens- und Schicksalsraum zum Ausdruck bringen. Das Meer als Symbol für Schönheit und Leichtigkeit. Das Meer als Projektionsfläche für die Hoffnung auf ein besseres Leben. Das Meer als ein Ort der Gefahr. Schließlich geht es auch um die zahlreichen Eroberer, die wie Griechen, Araber oder Spanier im Laufe der Geschichte über das "mediterraneo" kamen und auf der Halbinsel ihre Spuren hinterließen.

Das Konzert bietet einen großen Spannungsbogen von traditionellen, neu arrangierten Liedern im mediterranen Rhythmus, Chansons der großen italienischen Liedermacher und eigenen Kompositionen. Mario Di Leo wird von hervorragenden Solisten an Akkordeon, und Percussion begleitet.


03.10.2009, 10:00–17:30 | Tanzschule Renz, Bornstraße 63/64

Workshop: Tanzschule Renz

Tanzworkshop

Können wir Bewegungen lernen, ohne die Worte zu verstehen? Ein spannendes Experiment! Sechs Lehrer werden in ihrer Muttersprache, sei es Chinesisch, Wolof oder Portugiesisch, ihre Tänze unterrichten. Ein ganz außergewöhnlicher Tag, der mit Wissenswertem der LinguistikAbteilung der Universität Bremen vervollständigt wird. Tanzkenntnisse sind keine erforderlich, ein Tanzpartner für manche Stunden vorteilhaft, aber kein Muß

Folgende Tänzer sind zum jetzigen Zeitpunkt bestätigt und stellen Tänze aus ihrer Heimat vor:

10:00-10:45 Xiao Yan Liu auf Chinesisch
• Qi Gong
11:15-12:00 Junior Carvalho auf Portugiesisch
• Bachata • Zouk • Samba de Gafieiera • Tango Argentino
• Bolero• Cumbia • Calypso, oder Forró
12:15-13:00 Ketrin Memes auf Romani
• Roma-Tänze
13:30-14:15 Pablo Cuesta auf Spanisch
• Taichi
14:30-15:15 Macodou Diop auf Wolof
• Gumbé
15:45-16:30 Carin Kaiser (3 Paare) auf Plattdeutsch
• Volkstanz

Gebühr: € 10, Studenten frei

Anmeldung: Anmeldung über die Website der Tanzschule Renz oder per Email


3.10. und 4.10.2009, 19:00 | Schnürschuhtheater Bremen

Performance: The Parlement of Foules | Michael Claridge

Things that go bump in the Night

The Parlement of Foules – die englischsprachige Theatertruppe der Universität Bremen – begeistert unter der Leitung von Michael Claridge eine ständig wachsende Zahl von Bremern mit ihren allsommerlichen Aufführungen im Schnürschuhtheater. Das umfangreiche Repertoire reicht von Shakespeares Twelfth Night, or What You Will bis zu Carol Shields Departures and Arrivals. Ihren Namen – Das Vögelparlament – entlieh die Truppe einem Gedicht von Geoffrey Chaucer.

Für das Festival der Sprachen präsentieren die Foules, wie sie von Insidern kurz genannt werden, an zwei Abenden Things that go bump in the Night, eine kurzweilige Unterhaltung voller englischsprachigem Humor, gewürzt mit Musik, in der zwischenmenschliche Beziehungen mit ihren Stärken und Schwächen unter die Lupe genommen werden.

Gebühr: €8 pro Person, Schüler & Studenten €4


Dienstag, 6. Oktober 2009, 17:30 | Übersee-Museum

Performance: Improtheater Bremen

Ein Reigen theatraler Improvisation zum Thema Sprache und Mundart

Im Rahmen des Sprachenfestivals der Universität strebt das Improtheater Bremen eigene Untersuchungen zum Thema Sprache an. In seiner Vorstellung präsentiert es auf gewohnt humorvolle und berührende Weise, was zum Thema Mundarten und anderem Kauderwelsch noch gesagt werden muss. Ganz nebenbei rutschen die spontanen Schauspieler in mehr oder minder vertraute Dialekte, eigentümliche Phantasiesprachen und nonverbale Ausdrucksformen ab. Ob düsteres Drama, blutiger Krimi oder auch hinreißende Operette, die Vorgaben der Zuschauer entscheiden über den Verlauf der Vorstellung. Unter Einwirkung der Zuschauer entsteht ein spontaner Reigen theatraler Improvisation, wie immer spontan und einzigartig.

Gebühr: Eintritt frei


Mittwoch, 18. November 2009, 18:00 | Zentralbibliothek, Am Wall 201 – Wall-Saal

Lesung: Fachbereich 10 der Universität Bremen | Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Lande Bremen

Linienträu/me – Geschichten aus Bus und Bahn

Lesung der preisgekrönten Texte des vom Fachbereich 10 der Universität Bremen und dem Fremdsprachenzentrum der Hochschulen des Landes Bremen in Kooperation mit der Stadtbibliothek und der BSAG durchgeführten Schreibwettbewerbs Linienträu/me.

Mitmachen dürfen Schüler/innen aus Mittel- und Oberstufen der Bremer Schulen sowie die Studierenden der Hochschulen des Landes Bremen. Auch ältere lenbenslange Lerner/innen sind herzlich willkommen! Je träu(m)er desto besser.

Einsendeschluss: 21. September 2009

Genauere Informationen unter www.fremdsprachenzentrum-bremen.de/linien